Also der Donnerstag und Freitag und mal sehen, was ich noch so aus der Vergangenheit bringe:
Gestern (Donnerstag):
Nachdem ich dann erst nach 5 Uhr ins Bett gekommen bin, wurde ich so gegen 10/11 Uhr geweckt durch die Stimmen von Johann und Mary draußen. Johann ist aus Berlin wieder zurück gekommen, um hier zu berten und auch Mary's Überraschungsfeier zum 77. Geburtstag zu organisieren und vorzubereiten.
Mary ist nämlich jetzt erstmal im Urlaub auf Kreta.
Das heißt für mich noch mehr Aufgaben und Verantwortung. Mary ist ja vor einem Jahr ausgezogen, damit ihr Haus zu einem Kulturzentrum werden kann (und auch wegen den Heizungskosten..). Im Nachbardorf hat sie jetzt eine Mietwohnung mit - für mich- riesigen Gemüsegarten. Den darf ich jetzt auch noch pflegen und ernten.
Aber wir sind noch beim Morgen. Ich bin dann gegen 11.30 aufgestanden und gleich losgelaufen. Forsbach ist echt unglaublich. Wirklich nur ein Dorf, aber jetzt habe ich schon 2 schöne Spielplätze um die Ecke entdeckt und dann noch das Gelände von der Grundschule und das vom Kindergarten, wo wirklich super Gerüste stehen, um Parkour zu üben.
Das Wetter war auch endlich mal schön warm und ich habe mir diesmal Zeit gelassen, bis meine Kräfte mich verließen. Das habe ich dann auch heute morgen gemerkt :)
nachfolgend ein Kapitel über Parkour, dass ich vor ner Woche mal mit einem Blogeintrag verknüpfen wollte, es dann aber nicht geschafft habe und es bei der kurzen Zwischenmeldung belassen habe. Wen's nicht interessiert, der kann es überspringen.
Mit Parkour habe ich sicherlich schon einen Monat vor Reisebeginn angefangen, um mal wieder einen Sport zu machen. Dieser macht mir auch richtig Spaß, denn es ist Freiheit. Ein Ausbrechen aus den wie mechanisierten Bewegungsmustern und den üblichen Wegen.
Also so gut, wie der, bin ich leider lange noch nicht. Und ich springe daher auch auf keine privaten Balkone... aber immerhin kommen immer wieder Menschen, die das begeistert, was ich mache.
Da habe ich vor ein paar Wochen einen super Kindergarten mit tollen Klettermöglichkeiten entdeckt. Da turnten auch schon ein paar Jugendliche rum und ich bin auf dem kürzesten Weg dahin parkourt und die bekamen auf einmal große Angst und sind weggerannt.
Schließlich ist es ja so, dass der schöne Spielplatz des Kindergartens, aber eigentlich jeder Spielplatz nur für eine bestimmte Altersgruppe (bis 12) und zu einer bestimmten Uhrzeit erlaubt ist zu betreten.
Naja, ich bin denen dann hinterher um denen klar zu machen, dass ich eigentlich nur mit denen Sport machen wollte. Am Ende habe ich dann mit denen dort nett geplaudert und geturnt.
Ich komme auf die Geschichte, weil die doch ziemlich begeistert waren, welche beweglichkeit man erreichen kann.
Aber wenn öffentliche Turn- und Kletterplätze nur für Kinder erlaubt sind und sonst die einzige Möglichkeit Sport zu machen (außer Joggen, Radfahren.. (ist ja auch recht einseitige wie mechanische Bewegung)) ein Verein ist oder das Fitnesscenter (wo man ausgeschlossen von der Nautr an Geräten monotone Bewegungen ausübt), kann man das schonmal vergessen.
Kinder wissen was richtig ist. Die rennen immer auf alles zu und kümmern sich nicht um gesellschaftliche Muster. Im Parkour kann ich querfeldein rennen, springen, klettern, balancieren und mich auspowern. Wenn ich Parkour mache, genau wie wenn ich barfuß gehe, fühle ich mich erst als von der Natur geschaffener Mensch. Ich schaffe eine Differenz zu den Menschen in meiner Umgebung, die wie Roboter ihren einprogrammierten Pfaden folgen. Ich sehe die städtische Architektur mit neuen Augen und Möglichkeiten. Ich lerne mit meinem Körper umzugehen. Nach Jahren des Rumsitzens, ob in der Schule oder zu Hause vor den Aufgaben, vor dem Computer... vergisst man sich einschätzen zu können. Deswegen übe ich erstmal nur Sprünge und Balance. Mittlerweile kann ich auf eine Stange sprngen, die auf der Höhe meines Herzens ist und darauf balancieren. Auch wichtig ist die Zielgenauigkeit mit den Füßen auf die richtige Stelle kommen und vorher den Schwung richtig einzuschätzen. Dafür braucht es Übung und erst dann kann man so wie er loslaufen, wobei das sicherlich auch dutzende Male vorher geübt wurde. Und das schönste ist, dass es mir unglaublich viel Spaß macht.
So nach meinem Parkour meinen Hafer-Soja-Drink zu mir genommen (liebe ich *so lecker*), geduscht und .. da kam die Nachbarin mit einem frisch selbstgebackenen Brot, die sich für den Honig bedankt hat. Das Brot roch super. Das ist doch ne gute Nachbarschaft. Damit ins Haus, Johann getroffen, den Stand der Dinge abgefragt. Er wies auf seine Mappe mit Fotoarbeiten hin. Wirklich klasse Arbeiten, vor allem die aus Chile. Er gab mir noch einen Comic, den ich lesen müsste. Für den dann keine Zeit mehr war, jetzt hat ihn mary nach Kreta wohl mitgenommen. Ich frühstückte mein leckeres Biomüsli (Man merkt allein schon am Inventar des Rewe, dass Forsbach ein eher wohlhabendes Dorf ist. Ich habe nie so viele Bioprodukte gesehen wie hier. und soviel kann sich in den letzten Wochen ja nicht geändert haben...) und beglückwünschte Johann zu seinen gelungenen Arbeiten und sprach ihm meine Zuversicht für Kirgistan aus (da will er nämlich demnächt mit der Christiane oder Andrea... (ich weiß es nciht mehr...(sie war 2mal hier)) hin. Die hat mir auch von dem Salton Sea in Kalifornien erzählt. Dazu verlinke ich euch auf dieses Video, die Bilder sollte man sich nämlich höherer Auflösung anschauen.) Sie wollen zusammen eine Art Reisebuch machen. Er die Fotos, Sie die Texte. Beide sind aufjedenfall talentiert. Ich bin gespannt.
Dann gabs Zwetschgenkuchen und danach bin ich an die Arbeit. Ich habe noch ein paar Hektar Land, wo ich Ochsenzunge und Kreuzjakobskraut rausziehen darf. Das darf nicht ins Heu, weil die Pferde davon Koliken bekommen und wenn wir bzw. ich es nicht mache, dann wollen die Pächter spritzen, was wiederum unsere Bienen töten würde.
Das habe ich dann bis zum Abend gemacht, dann gings zu Mary, die mir ihren Gemüsegarten gezeigt hat und dort noch ihre Kürbisse geritzt hat mit Jahreszahlen vom Hambacher Fest, Vormärz, Julirevolution usw.. die ich ihr genannt habe. Dafür habe ich u.A. recherchiert gehabt.
Dann bin ich zurück, habe noch mit 2 Landwirten gesprochen, die ich aufm Weg gesehen habe und Stroh zusammengepackt haben.
Hier habe ich dann meinen Feierabend gestaltet.
Freitag:
Ich wurde geweckt von Johann und Bert, die Äste gesägt haben. Ich bin auf, habe Bert abgelöst und schließlich die ganzen Äste klein gesägt, was gut in die Arme ging, weil die Teile schon den Umfang von Oberschenkeln annahmen.
Johann und Peter, der noch gekommen ist, sind vorher schon weggefahren und ich habe allerhand Arbeiten allein in die Hand genommen, die Mary mir aufgeschrieben hat.
Zwischendrin (bei starkem Regen) in Mary's Manuskript ihres bald-erscheinenden Buches gelesen. Echt spannend.
Gleich geh ich dann noch zu Mary's Wohnung, schau nach dem Gemüsegarten und kauf mir neue Kekse und Milch.
Morgen feiert die Maddy (Enkelin von Mary) hier und mal sehen, was noch alles so kommt.
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